Ich frage mich ja immer, wie diese Tausendsassas alles unter einen 24-Stunden-Hut bekommen. So zum Beispiel bei Matze Rossi. Der Gute, der im „richtigen“ Leben Matthias Nürnberger heißt und aus dem beschaulichen Schweinfurt stammt, ist Singer/Songwriter (bis vor einigen Jahren noch mit dem Zusatz „Senore“, also: Senore Matze Rossi), Vater von drei Kindern, Yogalehrer, ab und an Sänger der Punkband BAD DRUGS, Labelbetreiber (der Labelname „Dancing In The Dark Records“ dürfte schnell auf seine musikalischen Präferenzen schließen lassen), Dozent an der Fachakademie für Sozialpädagogik… – und vermutlich noch einiges mehr. Kann wer mithalten?
Und auch wenn sich nicht jeder Song, den Matze Rossi seit 2004 auf nunmehr fünf Alben bislang in die kuntergraue Welt da draußen entlassen hat, anschicken mag, die Welt zu verändern oder aus den Angeln zu reißen, so gäbe es für die Wahl eines Begleiters für eine kumpelige abendliche Kneipentour wohl keinen besseren Kandidaten als den 40-jährigen Liedermacher mit dem knappen Drei-Tage-Bart und der Schirmmütze überm lichten Haupthaar. Da darf er dann freilich gern (s)eine Akustische mitbringen und einige seiner Stücke, die sich irgendwo zwischen dem Americana-Bro-Rock eines Chuck Ragan, Frank Turner oder Brian Fallon und der Melancholie eines Gisbert zu Knyphausen oder Wolfgang Müller einpendeln und gerade in einer schummrigen Baratmosphäre ihre volle Wirkung entfalten, zum Besten geben…
Mit „Ich fange Feuer“ erschien im vergangenen Jahr sein neustes, fünftes Album. Einen der schönsten Songs darauf hat Matze Rossi gleich an den Anfang gestellt: „Wenn ich mal“. Im Lied setzt sich der geborene Kumpel-Typ auf erfrischend direkte Art und Weise mit dem Thema Sterblichkeit auseinander:
„Wenn ich mal sterben muss und nicht mehr bin, sollt ihr zusammenkommen und ein paar Tage für mich singen. Hebt die Gläser auf das Leben und das Licht, das Licht das in uns brennt und nie erlischt. Und ich werde strahlen und reiten auf dem Klang, alles ist ein Wandel, alles nur Übergang…“
In der Pressemitteilung heißt es: „Das in einer Bauern-Küche live aufgenommene Video beginnt beschaulich und entwickelt sich zwischen Tomatenpassata und Basilikumduft dank befreundeter Gastmusiker zu einem wohligen Kleinod.“ – Kann ich so unterschreiben. Gelungenes Video zu einem schönen Song von einem rundum empfehlenswerten Spitzentypen.
Noch schöner als die Album- und Musikvideovariante von „Wenn ich mal“ ist das Stück allerdings in der reduzierten Version, die Matze Rossi kürzlich im Berliner „TV Noir Hauptquartier“ hören ließ:
(den Text gibt’s hier…)
Rock and Roll.
[…] nennt er’s jedenfalls selbst augenzwinkernd auf Facebook) stammt, von dem vor gut zwei Jahren schonmal auf ANEWFRIEND die Schreibe war. Der 42-jährige Herzblut-Musiker, der tatsächlich – ja, ich […]
[…] Punk-Band Tagtraum, welcher seit gut 15 Jahren vor allem solo unterwegs ist (und so bereits das ein oder andere Mal hier auf ANEWFRIEND Erwähnung fand), laut eigener Aussagen an „Milliarden“ […]