Song des Tages: He’s My Brother She’s My Sister – „The Same Old Ground“


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Da denkt man(n) sich nix Böses, surft ein wenig durchs Netz, schaut mal hier, mal da in ein Musikvideo rein – und endet schließlich mit einem handfesten Ohrwurm, der selbst zum Herbstanfang noch einmal warme Sonnenstrahlen durchscheinen lässt…

Das passiert freilich schonmal, und im Grunde ist an dem aus Los Angeles stammenden Fünfergespann He’s My Brother She’s My Sister (oder kurz: HMBSMS) erst einmal wenig besonders. Klar kommt es nicht alle Tage vor, dass Bruder und Schwester in einer gemeinsamen Band spielen – das sind bei HMBSMS Rachel und Rob Kolar, die sich denn auch ganz brüderlich/schwesterlich den Gesang teilen, während sie die schwungvolle Schellenkranz-Percussion übernimmt und er sich für die Gitarre(n) verantwortlich zeichnet. Auch eine Slidegitarre – hier recht stoisch gespielt Ryan Richter – findet man in US-Bands nicht eben selten. Dazu ein kalifornischer Paradiesvogel am Upright Bass (Oliver ‚Oliwa‘ Newell) und die Tap Dance Drummerin Laura Brown. Tap Dance Drummerin?!? Ganz richtig. Die Dame schlägt nicht nur die Stöcke oberhalb der Hüften, sondern steht dabei noch auf einer Trommel, welche sie mittels ihrer Steppschuhe zum Vibrieren bringt – ansehnlich, fein anzuhören, ungewöhnlich. So etwas kann einem wohl fast nur unter der Sonne Kaliforniens unterkommen…

HMBSMScdDoch all das wäre nur bloße Bühnenattraktion, hätte der Fünfer nicht auch Songs, die sich hören lassen können. Und das tun die Stücke, etwa vom 2012 erschienenen Debüt „Nobody Dances In This Town„, allemal. Und liefern dazu noch eine feine musikalische Bandbreite von Folk mit derber Sixties-/Seventies-Schlagseite über Garage Country, Cabaret Blues bis hin zu staubigem Wüstenpop.

Ein Paradebeispiel für den Trick von HMBSMS, sich mit ihren Songs von hinten anzuschleichen und dann als feiner Ohrwurm im Gehörgang einzunisten, ist „The Same Old Ground“, welcher sich aktuell bei mir festgebissen hat (vor allem durch die Liverversion, die unten zu sehen ist). Dass nicht jedes Stück der Band ins Schwarze sticht, ist dabei gar nicht mal so schlimm. Zu viele Ohrwürmer sind eh tödlich.

Außerdem ist HMBSMS zugute zu halten, dass es ihnen bei allem künstlerischen Eifer weniger um den schnöden Mammon zu gehen scheint, denn Rachel und Rob Kolar und Co. haben etwa die letzten beiden Singles ihrer Band, „Easy Days“ und „Live In A Dream“, als „Pay what you want“-Veröffentlichungen via Bandcamp online gestellt, deren komplette Erlöse an die Non-Profit-Umweltschutzorganination „EARTHWORKS“ gehen. Scheint ganz so, als sei bei den fünf Musikern das hippie’eske Äußere weitaus mehr als nur bloße Coachella-Style-Fassade…

 

 

Hier gibt’s „The Same Old Ground“ als Musikvideo…

 

…und in der erwähnten Liveversion:

 

hmbsms_lilfUnd wer mehr von He’s My Brother She’s My Sister hören mag, der findet etwa bei den Kollegen von NoiseTrade die fünf Songs starke exklusive „Let It Live Free EP“ zum kostenlosen Download, welche neben Sessions-Versionen verschiedener Stücke auch das tolle „The Same Old Ground“ enthält.

 

 

 

Rock and Roll.

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Ein Gedanke zu „Song des Tages: He’s My Brother She’s My Sister – „The Same Old Ground“

  1. […] zuvor als Teil des Glam-Folk-Fünfers He’s My Brother She’s My Sister (über den hier bereits bei ANEWFRIEND zu lesen war) in Erscheinung trat, war seitdem nicht eben faul, spielte seit […]

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