Dass Dresden deutlich mehr zu bieten hat als mannstarke PEGIDA-Demonstrationen und die zwangsläufig damit einher gehende muffige braune Vorteilssuppe, weiß wohl jeder, der einmal einen Sommer in der sächsischen Landeshauptstadt – zwischen dem lebhaften Zentrum, der Frauenkirche oder der Semperoper, der nach dem Krieg restaurierten Altstadt und der hippen Neustadt – verbracht hat. Dass jedoch auch namenhafte deutsche Musikacts ihre Anfänge und ersten Gehversuche im „Elbflorenz“ unternommen haben, sollte all jenen geläufig sein, denen die Nennung des Bandnamens Polarkreis 18 ein Glöckchen zum Klingeln bringt (ihr wisst schon – die seltsam androgyn in Weiß schillernde Popgruppe, die spätestens 2008 mit ihrer Hitsingle „Allein, Allein“ einen Moment lang in aller Munde war, aber auch hinlänglich unerträglich wurde).
Doch auch 2015 hat die Dresdner Neustadt, seit jeher das wuselige alternative Viertel der über 800 Jahre jungen Stadt, einiges an neuen Bands zu bieten, die dort, zwischen zahlreichen Bars, standhaften Plattenläden und bewusst ökologisch lebenden Familien, ihre Proberaumzelte aufgeschlagen haben. So etwa die vierköpfige Band Copy of a Golden Sketch, die sich mit folgenden Worten einmal selbst vorstellt:
„Anfang 2014 lernten sich Alessandro (Gesang, Keys), Florien (Bass), Philip (Gitarre) und Simon (Drums) kennen. Seither verbindet die vier Dresdner nicht nur eine innige Freundschaft, sondern allem voran die Liebe zur Musik. Auch wenn die Band im Sommer vergangenen Jahres ihren ersten gemeinsamen Live-Gig spielte, so verfügen dennoch alle Bandmitglieder über langjährige Musikerfahrung. Dies schlägt sich auch im Stil der vier Musiker nieder.
Unter der Überschrift ‚Alternative & Progressive Rock‘ kreieren Copy of a Golden Sketch einen unverkennbaren Sound, welcher sich munter zwischen sphärischen und mächtig groovenden Klangwelten hin und her bewegt. Noch vor Weihnachten 2014 hat die Band die ersten 2 Songs veröffentlicht, welche einen kleinen Vorgeschmack auf anstehende Konzerte geben sollen. So dürfen sich Interessierte unter anderem auch auf die Konzerte im Rahmen des Emergenza-Wettbewerbes freuen.“
Jene zwei erwähnten ersten Songs, „Drawn Infinities“ und „Shine“, sind via Bandcamp im Stream (sowie als Download nach dem „Name your price“-Prinzip) verfügbar. Und wer auf Facebook die Einflüsse der Band – Zitat: „Incubus, Grizzly Bear, Half Moon Run, A Perfect Circle, Tool, Motorpsycho, Radiohead, Vessels, We Were Promised Jetpacks“ – liest und dort irgendwo dazwischen seine eigenen musikalischen Vorlieben wiederfindet, der sollte Copy of a Golden Sketch für wenige Minuten sein Ohr leihen – und gespannt sein, was das noch recht junge Dresdner Indie-Quartett als nächstes hören lässt…
Rock and Roll.