Der Legende nach war „You Know You’re Right“ der letzte Song, den Kurt Cobain, Krist Novoselic und Dave Grohl – aka. Nirvana – im Januar 1994 gemeinsam aufnahmen, bevor sich ihr Frontmann etwa zwei Monate später ins Rockmusiker-Jenseits beförderte. Natürlich ist man im Nachhinein fast immer schlauer, aber Textzeilen wie „I will never bother you / I will never promise to / I will never follow you / I will never bother you / Never speak a word again / I will crawl away for good“ lesen sich heute wie böse Omen und deprimierende Einblicke ins seelische Ungleichgewicht von Nirvana-Frontmann Cobain. Der Rest ist Musikgeschichte…
Nun hat sich ein nicht eben artverwandter Künstler an den 2002 auf dem schlicht „Nirvana“ betitelten Best Of-Album erstveröffentlichten Song gewagt: der aus dem New Yorker Stadtteil Harlem stammende 21-jährige Musiker Ro Ransom. Wo bei Cobain und Co. aggressives Powerchord-Gitarrenspiel und mächtiges Schlagzeugfeedback vorherrschen, behält Ransoms „You Know You’re Right“-Variante zwar die Grundmelodien bei, kommt mit ihrem Akustikgitarrenspiel (plus gelegentlich einsetzenden E-Gitarren) dabei jedoch deutlich laid back daher – man denke an John Frusciantes frühe Solowerke (bis „To Record Only Water…“), versetzt mit etwas Demo-Charme und Nineties-Spirit. Und irgendwo dazwischen treffen sich der Geist des HipHop und die Vergangenheit des Grunge…
Rock and Roll.