„Mrs. Doubtfire“, „Der Club der toten Dichter“, „Good Morning, Vietnam“,“Der König der Fischer“, „Hook“, „Jumanji“, „Patch Adams“, „One Hour Photo“, „Good Will Hunting“… die Liste an Filmen, die mir bei diesem Mann in den Sinn kommen, sie ist lang – sehr, sehr lang – und ließe sich mit ein wenig Recherche und dem Kramen in den Ritzen der eigenen Erinnerungswindungen noch nahezu beliebig verlängern. Gottverdammt, ich bin im Grunde mit den Filmen von Robin Williams groß geworden! Seit ich denken kann, war da dieser Schauspieler mit dem tragisch-komischen Funkeln in den Augen, dem Schalk im Mundwinkel, so als wollte er im nächsten Moment zu einer seiner so süffisant ironischen Zeilen wie der aus „Club der toten Dichter“ ansetzen: „Das Mark aus dem Leben zu saugen heißt nicht, am Knochen zu ersticken“.
Dass man beim Lachen oft genug das Weinen mit in Kauf nehmen muss, zeigte Williams sowohl bei vielen seiner Leinwanderfolgen (zur Schande der Oscar-Jury bekam er lediglich 1998 für seine Rolle in „Good Will Hunting“ den Goldmann als bester Nebendarsteller) als auch auf Theater- und Stand-Up-Comedy-Bühnen und in TV-Studios (zuletzt in der nach nur einer Staffel abgesetzten US-Serie „The Crazy Ones“). Schaute man ihm beim Spielen zu, so hatte man nicht selten das Gefühl, das Leben in all seinen Formen und Farben – angefangen vom Schönen und Reinen bis hin zum Dreck der Niederungen – würde sich darin spiegeln. Er war wohl das, was man gemeinhin als „Schauspieler der alten Schule“ bezeichnen würde. Einer, der nie zur Egomanie oder der platten Überhöhung vieler seiner Schauspielkollegen neigte. Einer, der die Leinwandpartner stützte, trug und stets strahlen ließ, ohne sie im falschen Licht zu überstrahlen. Doch wie nicht wenige seiner kreativen Kollegen wohnte auch Robin Williams quasi Tür an Tür mit seinen inneren Dämonen, war seit Mitte der Achtziger trockener Alkoholiker. Aus diesem Thema machte er ebenso wenig einen Hehl wie aus seinem Rückfall im Jahr 2006, dem umgehenden Entzug und den Kampf mit Depressionen – er sprach offen, frei und ehrlich darüber, er war Mensch und Manns genug, Schwächen zuzulassen.
Umso trauriger ist es, dass nun nach Philip Seymour Hoffman ein weiterer der ganz großen Zelluloidmimen (und das sei ausdrücklich nicht als Floskel zu verstehen!) seinen letzten Knicks vollzogen hat. Man kann die Schwere der Zeilen, die seine Frau Susan Schneider, mit der er 2011 in dritter Ehe verheiratet war, in einem Statement an die Welt richtete, lediglich erahnen: „Heute Morgen habe ich meinen Ehemann und besten Freund verloren, und die Welt einen ihrer beliebtesten Schauspieler und liebenswürdigsten Menschen. Mein Herz ist völlig gebrochen. Ich hoffe, in den Erinnerungen wird nicht sein Tod vorherrschen, sondern die unzähligen Momente des Spaßes und des Lachens, die er Millionen gab.“. Nicht nur ich dürfte dem Schauspieler mit dem gütigen Lächeln viele tolle Filmerinnerungen zu verdanken haben. Und dafür bin ich ihm sehr, sehr dankbar…
Am 11. August 2014 entschied Robin Williams im Alter von 63 Jahren, dass nun die Zeit für seinen letzten Auftritt gekommen sei. Ob in diesem Moment die Sonne schien? Ob es regnete? Oder gar beides? Dieses regenbogenfarbene Zwinkern wäre nur allzu passend gewesen…
EDIT: Hier der gelungene Nachruf von „Rolling Stone“-Autor Arne Willander…
Rock and Roll.
[…] da müßig – der vermeintlichen “Traumfabrik” zum Opfer gefallen sind – Robin Williams oder Philip Seymour Hoffman etwa. Ersterer war jahrelang alkoholabhängig und – seinem […]